So wird das neue Jahr in Russland begrüßt

Für den gewöhnlichen Deutschen wird die Fahrt durch die russischen Feiertage von Anna zur Achterbahnfahrt. Denn in Russland wird Silvester beziehungsweise Neujahr vor Weihnachten zelebriert. Grund hierfür ist der julianische Kalender, nach dem sich viele orthodoxen Staaten richten. Der weicht vom gregorianischen, wie man ihn aus Deutschland kennt, etwas ab.

So fällt Weihnachten in Russland auf den 06. Januar, wobei es Geschenke gibt, wenn wir Silvester feiern, also am 31. Dezember. Die nächste Abweichung ist die Dauer. In Russland haben alle vom 01.-10. Januar frei. Man feiert also zehn Tage lang Silvester. Vor dem 18. Jahrhundert war der Jahreswechsel sogar vier Monate früher am 01. September. Aber das wurde damals dann etwas an den Westen angepasst. Auch wie man Silvester feiert, ist etwas anders. Während in Deutschland oft mit Freunden privat oder öffentlich gefeiert wird, ist Silvester in Russland ein Familienfest. Bis 0.00h wird sich mit Verwandten an einem reich gedeckten Tisch aufgehalten und in aller Ruhe gegessen.

Die Speisen und Getränke, die sich auf diesem Tisch wiederfinden, lassen sich die russischen Bürger nicht selten reichlich kosten. Laut einer Umfrage geben über ¾ der Russen umgerechnet bis zu 270 Euro aus. Ebenso viel werden noch zusätzlich für Geschenke ausgegeben, da es die ja, wie oben angemerkt, am 31. Dezember gibt. Anschließend wird es so, wie wir es auch hier kennen. Man stößt wahlweise mit Sekt oder Champagner auf den Beginn des neuen Jahres an. Feuerwerk kommt auch in Russland nicht zu kurz. Das Größte gibt es natürlich wenig überraschend auf dem Roten Platz in Moskau.

Danach wird aber noch lang nicht aufgehört. Nachdem man mit der Familie ins neue Jahr gut reingerutscht ist, wird sich oft auf dem Weg gemacht, um mit seinen Freunden weiterzufeiern. Wobei die russische Bevölkerung angeblich nicht mehr bereit ist, so viel Geld wie früher zu bezahlen. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Ohne den üppig gedeckten Tisch wäre Silvester nicht Silvester. Der ist Pflicht. Denn in Russland heißt es: Wie das Jahr anfängt, so verläuft es auch!